Aschermittwoch 2025, wie kann – angesichts der Weltlage – eine angemessene Vorbereitung auf Ostern aussehen? Was können wir Christinnen und Christen beitragen für eine friedlichere, gerechte Welt?
Nun, der Anfang ist gemacht: Aschermittwoch wurde an diesem Mittwoch 5.3. abends in unserer Pfarrei begangen. Besinnlich – aufrüttelnd – berührend und gezeichnet vom Aschenkreuz!

Einige waren gekommen, auch die ernsteren Worte aus der Bibel und Verkündigung zur Umkehr anzuhören:
«Spruch des Herrn: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreisst eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!» Joël 2, 12-18
Oder in der zweiten Lesung, wo es hiess: «Schwestern und Brüder! Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt.» 2 Kor 5, 20-6, 2

Über dem Altar ist das grosse Hungertuch aufgezogen: Die Weltkugel vom All aus gesehen, ein unterer Rand erscheint als Brotlaib. Messer und Gabel links und rechts schwebend. Die Weltkugel als Teller. Haben alle etwas zu essen? Nein. Leider nicht. Noch immer nicht. Es ist eine beschämende Klage: Genügend Essen wird produziert, aber es erreicht nicht die Ärmsten, und die reichen Ländern schmeissen täglich Tonnen an Lebensmitteln weg. Die Ungerechtigkeit schreit weiter zum Himmel. Wir fangen bei uns selber an, dafür gibt es viele Möglichkeiten zur Umkehr, wie Diakon Felix es vorlegte.
Da ist der diesjährige Fastenkalender mit einem Impuls für jeden Tag. Alle Gläubigen haben ihn zugesandt bekommen.
Darin lassen sich Zitate, Zeugnisse und konkrete Projekte zur Unterstützung finden.
Aber auch per Whats-App und mit den Angeboten der Pfarrei in der Fastenzeit, lässt sich Gemeinschaft und ein tieferes Nachdenken verbinden.
Zum Beispiel mit dem WhatsApp Dienst BROTKAST in zwei ganz kurzen Schritten:
👉🏼 Nummer +41 76 516 11 00 als WhatsApp Kontakt abspeichern.
👉🏼 Sende das Wort FASTEN
Wir freuen uns auf unser gemeinsames Abenteuer!Bis bald, #wirfasten BROTKAST
Immer beliebter: die Filmserie The Chosen.
Das Wichtigste: Nicht aufgeben! Etwas neu ausprobieren. Sich Zeit nehmen für das Heraustreten aus dem Hamsterrad. Das Gebet neu entdecken.
Dann erklang ein Lied. Eine besondere Stimme, Etta Scollo, hat das Gedicht von Mascha Kaléko, neu vertont. Was 1945 als Zeitgemässe Ansprache betitelt wurde, trifft uns auch heute tief ins Herz. «Klopft nicht der Schrecken an das Fenster»? Es muss nicht der grosse Schrecken aus anderen Ländern sein, es sind vielfach auch eigene Sorgen, Ängste, die uns herausfordern. Doch gerade die nächsten 40 Tage laden uns ein, sich diesen Ängsten auch zu stellen und in Christus Antworten und Hilfe zu finden. ER ist da, sind wir es auch?
Zeitgemässe Ansprache, Mascha Kaléko
Wie kommt es nur, dass wir noch lachen,
Dass uns noch freuen Brot und Wein,
Dass wir die Nächte nicht durchwachen,
Verfolgt von tausend Hilfeschrein.
Habt ihr die Zeitung nicht gelesen,
Saht ihr des Grauens Abbild nicht?
Wer kann, als wäre nichts gewesen,
in Frieden nachgehn seiner Pflicht?
Klopft nicht der Schrecken an das Fenster,
rast nicht der Wahnsinn durch die Welt?
Siehst du nicht stündlich die Gespenster
Vom blutigroten Trümmerfeld –
Des Tags, im wohldurchheizten Raume:
Ein frierend Kind aus Hungerland,
Des Nachts im atemlosen Traume:
ein Antlitz, das du einst gekannt.
Wie kommt es nur, dass du am Morgen
Dies alles abtust wie ein Kleid
Und wieder trägst die kleinen Sorgen
Die kleinen Freuden, tagbereit.
Die Klugen lächeln leicht ironisch:
Ca c'est la vie. Des Lebens Sinn.
Denn ihre Sorge heißt, lakonisch:
Wo gehn wir heute Abend hin?
Und nur der Toren Herz wird weise:
Sieh, auch der grosse Mensch ist klein.
Ihr lauten Lärmer, leise, leise.
Und lasst uns sehr bescheiden sein
CD von Etta Scollo. Nirgendland. Hommage an Mascha Kaléko
Fotos: Sabine Zgraggen