Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr und zu Christkönig: Das ausverkaufte Konzert des Cäcilienchors mit dem Orchester Santa Maria aus Luzern, den Solisten Michael Schwarze und Christoph Waltle unter der Leitung von Peter Aregger.
Aufgeführt wurde das Werk «Messa di Gloria» von Puccini von 1880. Eine mutige und bemerkenswerte Wahl! Der sonst für seine Opern berühmte Komponist, hat bereits als 18-jähriger dieses geistliche Werk geschrieben. Nach 1880 wurde es erst 1951 in den USA wieder entdeckt und aufgeführt. Die Prämisse der damaligen Zeit, so wenig Emotionen wie möglich auslösen, verhinderte lange die Verbereitung.
Nun aber machten sich Chor, Orchester und Solisten daran, das Werk seit dem Sommer einzustudieren und aufzuführen, wo es vom Ursprung her hingehört: In eine Kirche. Würde «das Wunder geschehen», wie es Diakon Felix Zgraggen zur Begrüssung ansagte?
Eröffnet wurde der Konzertabend mit der "Mottetta per San Paolino" und dem «Preludio Sinfonico»: Leidenschaftlich und melodisch zeigt der junge Puccini, dass er sich von der damaligen italienischen Zunft abzuheben wusste. Als Peter Aregger seinen Dirigentenstab für die «Messa di Gloria» anhebt, zeigen Orchester, Chor und Solisten ein sich gegenseitig unterstützendes und über sich selbst hinauswachsendes Zusammenspiel. Brillant verkörpern Bariton und Tenor die lateinischen Liturgieelemente. Wer die Augen schloss, sah sich inmitten des Dialoges zwischen Gott und Schöpfung eingebunden. Ein Ereignis.
Wie in einen musikalischen Sog wurden die Zuhörenden hineingezogen und erhoben. Dass so etwas 125 Jahre nach der Uraufführung – somit passend zum Jubiläum der Kirche und des Chores – erlebbar werden konnte, war das eingangs erhoffte Wunder.
Nach einer Stunde und 15 Minuten kam es zum fulminanten Schlusspunkt. Begeisterung durchflutete die volle Kirche mit Standing Ovation, auf welche die Zugabe nochmals mit dem himmlischen «Agnus Dei» erfolgte. Peter Aregger wünschte damit allen nochmals den Frieden, den wir mitnehmen und hinaustragen dürfen.
Geradezu entfesselt, boten Chor, Orchester und Solisten in der Zugabe nochmals ihr bestes Zusammenspiel.
Im Anschluss gab es einen Apéro und ein Festessen, an welchem Adrian Schmidlin, im Auftrag des Gemeinderates Thalwil, einen grossen Gutschein im Wert von CHF 3750 an Guido Schnelli, dem Präsidenten des Cäcilien-Chors, feierlich überreichte. Nur durch die Unterstützung von allen, können solche kulturellen und erbaulichen Höhepunkte im Jahr erklingen.
Fotos: Sabine Zgraggen
