
Samstagabend waren viele junge Menschen auf Einladung von Sarah Berlinger, Jugendseelsorgerin, zur Abendmesse gekommen Zehn von ihnen bereiten sich gerade auf das Sakrament der Firmung vor. Im Anschluss an die Feier gab es einen kleinen Apéro und einige der Firmlinge waren bereit, sich für ein Foto aufzustellen und ein paar Fragen zu beantworten. Besonders ansteckend war, dass sie offen und bisweilen tiefgründig Auskunft gegeben haben. Auch Regens Daniel Krieg aus Chur, der die Firmung in ein paar Wochen spenden wird, nahm sich noch einen Moment Zeit. In seiner Predigt hatte er darauf hingewiesen, wie es ein Schlüsselmoment auf seinem Berufungsweg war, als er als Ministrant die Osterkerze in die dunkle Kirche tragen durfte. Es berührte ihn, als er sah, wie das Licht weitergegeben wurde und die Dunkelheit vertrieb. Sind das nur schöne Worte oder kam davon etwas bei den jungen Erwachsenen an?
Warum lässt du dich firmen?
Elias (17) erklärt: „Ich komme aus einer gläubigen Familie und es war immer klar, dass ich mich firmen lasse.“ Lucrezia (16) findet es wichtig, „weil ich so zu Gott finde.“ Für Leonie (17) ist die Firmung ein bedeutender Übergang: „Es ist der Abschluss meiner Jugendjahre und der Übergang zum Erwachsenensein.“ Auch Noel (17) sagt: „Weil ich an Gott glaube und weil ich es etwas Mega Schönes finde.“ Ein anderer Firmling ergänzt: „Ich glaube an Gott und möchte auf diesem Weg weitergehen.“
Das Licht weitergeben – Was bedeutet das?
In seiner Predigt sprach Regens Daniel Krieg darüber, dass wir das „Licht weitergeben“ sollen. Doch was heisst das konkret? Die Firmlinge haben dazu klare Vorstellungen: „Es bedeutet Nächstenliebe – auch die kleinsten Zeichen sind wichtig und können helfen.“ „Liebe weitergeben – das heisst für mich Familie und Freunde.“ Ein anderer Firmling bringt es auf den Punkt: „Anderen Menschen eine Freude machen und sie zum Lächeln zu bringen!“ Respekt und Achtsamkeit spielen ebenso eine Rolle: „Nett sein, andere gut behandeln, niemandem etwas Schlechtes antun.“
Der Heilige Geist – schwer zu fassen, aber immer da
Zur Firmung gehört das Sakrament des Heiligen Geistes. In der Regel lässt sich das schwer vorstellen. Was bedeutet das eigentlich, den Heiligen Geist zu empfangen? Die Firmlinge haben verschiedene Bilder dazu: „Für mich ist der Heilige Geist so: Man sieht ihn nicht, aber er ist immer da. Man spürt ihn ab und zu, wenn man ihn braucht.“ Eine andere Antwort ist eher bildhaft: „Ich stelle ihn mir als Taube vor, die mich begleitet.“ Ein Firmling beschreibt es so: „Wir können ihn als Teil von Gott sehen, den wir in uns tragen.“ Besonders eindrücklich war diese Antwort: „Der Heilige Geist ist wie Luft zum Atmen – er ist überall da für uns.“ Und schliesslich sagt ein anderer: „Der Heilige Geist ist keine Person, aber er ist zu jeder Zeit für uns da.“
Wünschen wir den jungen Menschen viele Momente, wo sie unsere Gemeinschaft erfahren und sich in ihrem Leben getragen wissen dürfen. Lernen wir aber auch von ihnen, was es heisst, sich neu auf den Geist Gottes einzulassen.
Foto und Text: Sabine Zgraggen